Der Sturz des Phaethon, eine Erzählung aus den Metamorphosen, Verwandlungssagen, des Ovid (43 v. Chr. – 17 n. Chr.) ist eine Erzählung, in der es um die Hybris des Menschen geht – Selbstüberschätzung, Hochmut, Frevel. Phaethon, der Sohn des Sonnengottes Sol (gr. Helios), wächst ohne Vater auf und wird deshalb von seinen Altersgenossen verspottet. In ihm aber lebt das Bewusstsein, der Sohn eines Gottes zu sein. Um dies für sich selbst und in Hinsicht auf seine Spötter zu bestätigen, macht er sich auf und geht zum Palast seines Vaters am Rande der Erde. Der Sonnengott begrüßt ihn freudig und stellt ihm einen Wunsch frei – ein Motiv, das wir aus dem Märchen kennen. (Rudolf Henneböhl)